Für eine Landwirtschaft mit Zukunft

Ernährung in der Krise.

Heute bestimmt die Agrarindustrie die Landwirtschaft – auf der ganzen Welt. Ein riesiges System aus Lieferketten, Abhängigkeiten und Machtkonzentration ist entstanden. Dabei geht es vor allem um Profit – nicht um gute Nahrung für alle Menschen.

Fatale Folgen. Weltweit.

Die Folgen sind schwerwiegend: Tiere werden in Massen gehalten, Menschen vertrieben oder ausgebeutet. Die Böden verlieren ihre Fruchtbarkeit. Wasser wird ein rares Gut. Flüsse und Seen werden durch Gifte verschmutzt. Landwirt*innen stehen unter starkem Druck. Sie müssen immer mehr produzieren, obwohl die Kosten steigen und der Markt unsicher ist. Die Lebensgrundlage von vielen wird für wenige ausgebeutet und zerstört. Gleichzeitig entstehen viele klimaschädliche Emissionen. Das hat schlimme Folgen für die Landwirtschaft: Es gibt weniger Wasser, es kommt häufiger zu extremem Wetter, neue Krankheiten breiten sich aus.

Doch eines ist klar: Es gibt genug für alle – es ist nur nicht gewollt.

Zeit für Veränderung.

Was wollen und brauchen wir stattdessen? Wir treten ein für ein anderes Ernährungssystem. Wir unterbrechen das zerstörerische System der Agrarindustrie und zeigen ganz konkrete Alternativen auf. Für eine solidarische, ökologische und zukunftsfähige Landwirtschaft. Ein Ernährungssystem, das gemeinsam mit Landwirt*innen und solidarischen Weiterverarbeitungsstrukturen gestaltet werden muss. Wir brauchen gute Lebensmittel für alle und mit allen.

Mach mit bei der Radtour Landwirtschaft in Bewegung vom bis 23. Mai 2025 und komm zum Food System Change Camp vom 9.-13. Oktober 2025 nach Bremen.

Vision einer zukunftsgerichteten Landwirtschaft

Die Landwirtschaft ist heute ein durchkapitalisiertes Ernährungssystem. Ziel dieses Systems ist es nicht, dass alle satt werden. In diesem Ernährungssystem generieren Konzerne Profite auf Kosten von Mensch und Umwelt. Mit dieser hochindustriellen Landwirtschaft verfeuern die Konzerne das Klima und damit die Zukunft: Für die industrielle Milch und Fleischproduktion in Europa wird massenhaft Soja eingeschifft, z.B. aus Brasilien. Dort wird für den Sojaanbau Regenwald abgeholzt, mit direkten Folgen fürs Klima. Zusätzlich führen große Mastanlagen zu Überdüngung. Der Anbau von Lebens- und Futtermitteln in Monokulturen zerstören die Böden und verringern die Biodiversität. Unsere Meere werden systematisch leergefischt. Genverändertes Saatgut verfestigt die schon bestehenden Abhängigkeiten. Das alles sind keine Fehler sondern klare Absicht des kapitalistischen Systems. Landwirtschaft ist für den Kapitalismus auch einfach nur ein Markt, der nach Profitlogik funktioniert. Nicht nach einer Logik die bedenkt wie wir als Menschen möglichst gut zusammenleben.

Dieses profitorientiertes Ernährungssystem raubt den Menschen weltweit und insbesondere im globalen Süden ihre Lebensgrundlagen und zerstört Böden und Gewässer. Sinnbildlich steht der Futtermittelhafen Brake (nahe Bremen) für diese ausbeuterische und umweltzerstörerische Agrarindustrie in Deutschland. Denn er ist der größte seiner Art in Deutschland und wieder wird Raubbau an der Natur betrieben, einzig allein um die Profite der für Sojaimporte verantwortlichen Konzerne noch zu steigern. 

Wir brauchen ein Ernährungssystem und eine Landwirtschaft, die soziale Gerechtigkeit und ökologische Nachhaltigkeit auf lokaler sowie globaler Ebene fördern. 

Ziel der Landwirtschaft soll eine gesunde Ernährung aller sein. Dafür braucht es nachhaltige und gerechte Ansätze: Kleinbäuerliche Strukturen, solidarische Landwirtschaften, Kooperativen und Genossenschaften, von denen wir noch viel in dieser Hinsicht lernen können. Dafür braucht es eine tiefgreifende Transformation weg von der profitmaximierung der Landwirtschaft hin zu einem gerechten Ernährungssystem. 

Wir fordern ein radikales Ende für dieses kapitalistische Ernährungssystem. Landwirtschaft soll nicht die Umwelt ausbeuten um immer mehr Profit zu generieren. Wir wollen und brauchen eine Landwirtschaft die uns alle nachhaltig ernährt. Und das Gute daran: Die Geschichte der Landwirtschaft ist voll von Wissen und Inspiration. Und auch heute gibt es visionäre Landwirt*innen und Projekte. Sie fokussieren sich auf die nachhaltige Bewirtschaftung und gesunde Ernährung. Und probieren dabei Forme aus, jenseits vom kapitalistischen Ausbeutungszwangs. Diese Ansätze wollen wir unterstützen und bekannt machen.

Für 2025 planen wir zuerst eine dynamische Radtour, die zu einem Netzwerk aus Protest und Alternativen wird. Auf unserer Route besuchen wir die Brennpunkte der Zerstörung, die durch die industrielle Landwirtschaft, Futtermittelimporte und die Tierindustrie verursacht wurden. Und wir steuern inspirierende Beispiele an: Gelebte Utopien für eine nachhaltige und gerechte Zukunft. An jedem Halt wollen wir uns vernetzen, Menschen mobilisieren und Erfahrungen austauschen. Enden wird die Radtour auf dem Vernetzungscamp in Brake vom 23.-25. Mai. Und genau hier, beim größten Futtermittelimporthafen Deutschlands, werden wir im November, parallel zur Klimakonferenz in Brasilien, ein Protestcamp organisieren. 

Gemeinsam setzen wir uns für eine Agrarwende und ein gerechtes Morgen ein.
Mach bei uns mit!